Im Rahmen des BWL-Unterrichts besichtigte die Klasse 8 A der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf am 29. Januar 2008 das Werk der Kermi GmbH in Pankofen-Plattling.

Um einen ersten eigenen Eindruck in diesen Industriebetrieb mit einer 85.000 qm großen Produktionsfläche zu bekommen, begann die Betriebsbesichtigung nach einer kurzen Einweisung in die zu befolgenden Sicherheitsauflagen sogleich mit dem Gang in die Produktionshallen: Aus nächster Nähe konnten die interessierten Schülerinnen und Schüler zuerst die Herstellung von Duschkabinen verfolgen, welche im Ein-Schichtbetrieb im Serienfertigungsverfahren produziert werden. Die hier anfallenden Arbeitsschritte, die einer ständigen Qualitätsprüfung unterliegen, erfordern keine spezielle Ausbildung, sondern können im Laufe der Jahre angelernt werden. Da die Duschkabinen bei Kermi sehr kundenindividuell und somit äußerst unterschiedlich gefertigt werden, findet sich hier die Auftragsfertigung: jede Duschkabine wird erst produziert, wenn der Kunde sie in Auftrag gegeben hat.

Anschließend ging es in die Produktionshallen der Flachheizkörper, welche in 2,5 Stunden im Drei-Schichtbetrieb hergestellt werden, die Nachfrage nach diesen jedoch aufgrund der zunehmenden Begeisterung für Design-, Fußboden- und Wandheizung stark rückläufig ist. Nichtsdestotrotz konnten die Schülerinnen und Schüler den eindrucksvollen Weg eines Heizkörpers vom speziellen Blech als Rohmaterial über die Lackierung mit anschließender Pulverbeschichtung bis hin zum fertigen Produkt hautnah verfolgen. Im Unterschied zu den Duschkabinen werden die Heizkörper erst nach der kompletten Fertigstellung mit Hilfe eines Prüfbeckens kontrolliert und die Fertigung erfolgt als Lagerfertigung.

Nach der abwechslungsreichen Führung durch das Werk und einer stärkenden Brotzeit erhielten die disziplinierten Schülerinnen und Schüler weitere Informationen über den Industriebetrieb: So beschäftigt die Kermi GmbH, Tochterfirma der Schweizer AFG Arbonia-Forster-Holding AG, 1400 Mitarbeiter (darunter 68 Azubis) im Plattlinger sowie 700 Mitarbeiter im tschechischen Werk in Stribro und erzielte 2007 ca. 270 Mio Euro Umsatz.

Besonders interessant war für die Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsschule vor allem die Tatsache, dass die Azubis in den letzten zwei Jahren stets unbefristet übernommen wurden und zahlreiche innerbetriebliche Schulungen während der Ausbildung die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen.

Diese informative Betriebserkundung bestätigte einmal mehr, dass der Kontakt zwischen Schule und (Ausbildungs-)Betrieb nach wie vor notwendig ist, um die Umsetzung des im BWL-Unterricht erworbenen Theoriewissens hautnah verfolgen zu können.

Von Christina Hacker