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Neu im Schuljahr 2013/14: WS schon ab sechster Kla... eingestellt am: 15.04.2013

Entnommen aus PNP vom 13.04.2013

Deggendorf. "Von Meilenstein zu Meilenstein" sprangen gestern Landrat Christian Bernreiter und Oberbürgermeister Christian Moser: Noch bevor sie mit der Übergabe der Urkunde die Ernennung der Hochschule Deggendorf zur Technischen Hochschule feierten (siehe Bericht auf Seite 19), freuten sie sich mit Schulleiter Johann Riedl über die gute Nachricht, dass die Staatliche Wirtschaftsschule zu einem Modellversuch zugelassen wurde: Ab dem Schuljahr 2013/14 wird hier eine sechste Klasse angeboten, in die Schüler nach der fünften Klasse Mittelschule, Realschule oder Gymnasium wechseln können.

Als "große Auszeichnung" bezeichnete es Schulleiter Riedl, dass das Kultusministerium seine Schule für diesen Modellversuch ausgewählt hat. "Man traut uns die Kompetenz zu, dieses Modell zu testen und zu evaluieren", freute er sich gestern und nannte es einen "Meilenstein in der Geschichte der Wirtschaftsschulen", dass erstmals eine sechste Klasse an einer Wirtschaftsschule eingerichtet wird. Er dankte den Beteiligten, deren Beitrag es zu verdanken sei, dass der Zuschlag an die Deggendorfer Wirtschaftsschule ging: Landrat Christian Bernreiter, bei dem der Schulleiter immer auf "offene Ohren" gestoßen sei; OB Christian Moser, mit dem er schon vor längerer Zeit einmal über eine solche Möglichkeit gesprochen hatte; Staatssekretär und Landtagsabgeordneter Bernd Sibler, der eine große Rolle bei der Zulassung zum Schulversuch gespielt habe und stets ein wohlwollender Ansprechpartner bei allen Anliegen der Schule sei. Beim Pressegespräch gestern konnte Sibler allerdings nicht dabei sein - er vertrat den Kultusminister bei "Jugend forscht" in Straubing. Alle seien auf der Seite der Schule gewesen und hätten sie unbürokratisch unterstützt, jetzt wolle sich die Schule dieser Unterstützung würdig erweisen: "We will do our best!", versprach Riedl.

Landrat Bernreiter bezeichnete den Modellversuch an der Wirtschaftsschule als weiteren Mosaikstein in der gut strukturierten Schullandschaft im Landkreis. "Jeder Schüler kann bei uns die für seine Neigungen und Fähigkeiten ideale Schule erreichen", hob er hervor. Auch wenn es gelegentlich Kritik gebe, weil kein Gymnasium nach Plattling komme oder weil es in Deggendorf keine Knaben-Realschule gebe - "über die Aufteilung in der Fläche haben sich kompetente Menschen Gedanken gemacht und da sind wir gut aufgestellt", so der Landrat.

Die Diskussion über eine fehlende Bubenrealschule in Deggendorf werde, sollte aus dem Modellversuch eine langfristige Veränderung an der Wirtschaftsschule hervorgehen, obsolet, ließ sich auch Moser auf das Thema ein. Als "Stärkung des Schulstandorts Deggendorf" sieht er dieses Modellprojekt, das keinesfalls die Mittelschulen in Stadt und Landkreis gefährde. "Es ist ein zusätzliches Angebot", betonte er.

Das Ministerium werde genau darauf achten, wie sich das Projekt entwickelt. Und so hat man sich natürlich an der Schule viele Gedanken darüber gemacht, wie sich die Einführung der sechsten Klasse umsetzen lässt. Stellvertretender Schulleiter Peter Werner betonte, dass der Wechsel nach der fünften Klasse Mittelschule, Realschule oder Gymnasium auf die Wirtschaftsschule nahtlos vollzogen werden könne. Der Schwerpunkt liege in der sechsten Klasse vor allem in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch, die mit je sieben bzw. sechs Wochenstunden unterrichtet werden. Hinzu kommen die allgemeinbildenden Fächer - Geschichte und Sozialkunde, Natur und Technik, Musik, Religion und Sport. "So wollen wir die Voraussetzungen der Schüler für die spätere Mittlere Reife verbessern und auffangen, was sich möglicherweise an Enttäuschungen in der Realschule bereits angesammelt hat", so Werner. Probleme, die allgemeinbildenden Fächer zu unterrichten, gebe es an der eher wirtschaftlich orientierten Schule nicht: "Die meisten unserer Lehrer kommen ja aus dem Gymnasialbereich", so Werner. Ob neue Planstellen geschaffen werden, das stehe noch nicht fest, bedauerte Johann Riedl. Allerdings sei das Personal an seiner Schule wohl ausreichend: "Wir haben im nächsten Schuljahr eine siebte Klasse weniger, so dass wir die frei werdenden Lehrerstunden in die neue sechste Klasse verschieben können." Personalratsvorsitzender Christoph Schneider betonte, dass das Kollegium zu 100 Prozent hinter dem Modellversuch stehe.

Gestartet wird im September 2013 mit einer sechsten Klasse - und die Nachfrage ist da: Gestern früh gingen die ersten Anmeldungen an der Schule ein.







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