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Pädagogischer Tag: eingestellt am: 03.12.2012

Sind unsere Kinder in der Krise?
Diese Frage stellte sich das Lehrerkollegium der Staatlichen Wirtschaftsschule am diesjährigen pädagogischen Tag, der wie in der Vergangenheit auch, ausgezeichnet von OStRin Lucia Wagner und StR Christoph Schneider organisiert wurde. Mit Hilfe eines interdisziplinären Teams, bestehend aus dem Kinderpsychiater Dr. Ebner, dem Deggendorfer Polizeichef POR Hilmer und dem Diplom-Sozialpädagogen Uwe Walz, Jugendhilfe Neue Wege, wurden zahlreiche kinderpsychologische Fragestellung besprochen und mögliche Handlungskonzeptionen für effektive Hilfeleistungen durch die Schule entwickelt.

ADHS, Depression, Manie, Legasthenie, Suizidales Syndrom sind Schlagwörter, die häufig durch die Presse geistern. Jeder kennt sie, aber was steckt eigentlich dahinter und vor allem, wie begegnet man diesen Erkrankungen. Diese Fragen stellte sich auch das Lehrerkollegium der Staatlichen Wirtschaftsschule. Am diesjährigen pädagogischen Tag wurde deshalb das Thema: „Kinder in der Krise" behandelt. Die Lehrer hatten sich in einer Abstimmung für dieses brisante Thema entschieden und so beschäftigten sie sich einen ganzen Tag mit dieser Problematik.

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter OStD Johann Riedl, der für eine gelungene Sozialisation der Jugendlichen in der Gesellschaft  besonders die Bedeutung der Schule herausstellte und das Thema insgesamt durch die Fragestellungen "Lehrer in der Krise" oder gar "Schulleiter in der Krise  erweiterte", kam der Kinderpsychologe Dr. Ebner zu Wort.

In seinem Einführungsvortrag referierte der Oberarzt und Kinderpsychologe der Institutsambulanz und Tagesklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie im Klinikum Deggendorf über die unterschiedlichen psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen und die derzeitig möglichen Therapieansätze. Besondere Bedrückung rief er jedoch beim Kollegium hervor, als er von der problematischen Bettensituation für die Kinderpsychiatrie in Niederbayern berichtete.

Der zweite Teil der Fortbildung bestand aus einer individuellen Fallschilderung aller Referenten. Jeder konnte so die berufsbedingte unterschiedliche Herangehensweise und die individuellen Möglichkeiten aufzeigen. POR Hilmer stellte z.B. eine Krisensituation vor, die sehr schnell zu einer polizeilichen Einsatzlage wurde. Er zeigte dabei die besonderen taktischen Überlegungen, die juristischen Grundlagen und die polizeilichen Möglichkeiten bei Kindern auf, die gerade mit ihrer individuellen Lebenssituation überfordert sind.

In einem dritten Teil wurden dann verschiedene Szenarien aus dem Schulalltag gemeinsam mit den Dozenten analysiert. Jeder der Referenten betonte immer wieder die Bedeutung der Schule als stützenden Faktor für Kinder in Problemsituationen. Herr Walz von der Jugendhilfe Neue Wege betonte dabei auch die Klasse als sozialisierenden Faktor. Verzweifelte Schüler können also durchaus auch durch eine gute Klassengemeinschaft gestützt werden. Er stellt die Bedeutung von Gruppentherapien heraus.

Der pädagogische Tag wurde von allen Beteiligten als eindrucksvolle Veranstaltung angesehen. Alle Dozenten stimmten dem Schulleiter Johann Riedl zu, der abschließend die Veranstaltung als eine Win-win-Situation bezeichnete. Durch die Fortbildung konnte ein interdisziplinäres Netzwerk geschaffen werden, um Kinder in einer eventuellen Krise aufzufangen und ihnen die bestmögliche Hilfe zu leisten.

Bild von links: POR Georg Hilmer, Dr. Roland Ebner, Schulleiter OStD Johann Riedl, die Organisatorin des Pädagogischen Tages OStRin Lucia Wagner sowie Dipl.-Sozialpädagoge Uwe Walz


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