123 Absolventen feiern Abschied
Staatliche Wirtschaftsschule entlässt in der Stadthalle ihre Abschlussschüler
Deggendorf. „Probieren wir unsere Flügel aus", sagte Schülersprecher Andreas Wühr gestern bei der Abschlussfeier der Wirtschaftsschule zu seinen Klassenkameraden, „fliegen wir Loopings und Schleifen aber stürzen wir dabei nicht ab und verlieren wir unser Ziel nicht aus den Augen." Gemeinsam mit den Angehörigen und Vertretern aus Bildung, Wirtschaft und Politik feierten die Absolventen ihre mittlere Reife.
Das Thema „Stille" setzte stellvertretender Schulleiter Peter Werner in den Mittelpunkt seiner Abschlussrede in der Stadthalle 1. Die Schüler sollten doch einmal einen Moment innehalten, das Internet abschalten, das Handy weglegen und sich Gedanken machen über das Erreichte. In dieselbe Kerbe schlug auch MdB Bruni Irber: „Entschleunigung" sei das, was die Gesellschaft oft brauche und woran auch die Absolventen gelegentlich denken sollten. Darüber hinaus wünschte sie den Schlussschülern „einen guten Chef, nette Kollegen und ein passendes Berufsumfeld, in dem Sie Ihr Engagement einbringen können.".
„Die Ziellinie überquert", so Schulleiter Johann Riedl, haben 123 oder 134 Abschlussschüler. Viele davon mit tollen Ergebnissen: Zwölf können sich über eine Eins vor dem Komma der Abschlussnote freuen, weitere 34 sind besser als 2,5. Alle Schüler zusammen schafften einen Durchschnitt von 2,64. Den besten Schnitt erreichte Markus Schiller, der für seine 1,25 mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurde. Über Schulpreise konnten sich Johanna Kiefl, Katharina Wilhelm, Matthias Wipplinger und Julia Eder freuen.
„Die Tage der Anspannung sind vorbei", fasste Schulleiter Riedl die anstrengenden Prüfungswochen zusammen. Aber auch „ein wenig Wehmut schwingt mit", wenn man an die gemeinsame Zeit zurückdenke. Die Zukunft seiner Schützlinge sieht er aber positiv: „Durch das spezielle Profil der Wirtschaftsschule – solide Allgemeinbildung und vertiefte kaufmännische Grundbildung – verfügt ihr über die Kompetenzen, die in der Berufswelt, insbesondere im Bereich Wirtschaft und Verwaltung, gefragt sind." Dem konnte stellvertretender Landrat Josef Färber nur zustimmen: „Freuen Sie sich auf die Zukunft." Ergab zu, dass dem Landkreis seine Schulen zwar viel Geld kosten würden, „aber hier ist das Geld gut angelegt." Denn „jeder Euro, der in die Bildung investiert wird, bringt tausendfach Zins und Zinseszins zurück".
Dass die Absolventen „mit einem lachenden und einem weinenden Auge" die Schule verlassen werden, wusste Regierungsschuldirektor Josef Liebig. „Denn die Schule hat euch viel abverlangt, aber sie hat euch noch mehr gegeben."
Für den Großteil der Absolventen geht es nun an einer weiterführenden Schule oder in einer Berufsausbildung weiter. „Steckt euch realistische Ziele", gab ihnen dafür Elternbeiratsvorsitzender Armin Skotnitzki mit auf den Weg. „Und versucht, mit dem was man euch hier die letzten Jahre beigebracht hat, diese Ziele zu erreichen."
Bildunterschrift:
Sie hatten die besten Noten: (vorne v.l.) Julia Eder (Note 1,73), Matthias Wipplinger (1,69), Markus Schiller (1,25), Katharina Wilhelm (1,60) und Johanna Kiefl (1,40). Mit ihnen freuten sich (hinten v.l.) stellvertretender Landrat Josef Färber, stellvertretender Schulleiter Peter Werner, Schulleiter Johann Riedl und Leitender Regierungsschuldirektor Josef Liebig.
Entnommen aus: Deggendorfer Zeitung vom 25. Juli 2009
