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Stanzen, lackieren und Hochzeit feiern am laufende...

eingestellt am: 22.01.2007
Einblick in die Produktion bei BMW für die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf Die zwei Eingangsklassen der zweistufigen Wirtschaftsschule Deggendorf waren diese Woche zu Gast bei BMW in Dingolfing. Im Rahmen des Betriebswirtschaftslehre-Unterrichts konnten sie zusammen mit ihren Klassenleiterinnen StRin Wagner und StRin Tausch einen Einblick in die Automobilproduktion der BMW Group gewinnen. Auf diese Weise bekamen die Schülerinnen und Schüler bekannten Unterrichtsstoff praxisnah veranschaulicht. Doch auch für noch ausstehende Inhalte des Lehrplans bot das Gesehene ausreichend "Nahrung". Nachdem zwei Mitarbeiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Herr Kiebler und Herr Zahn, die 50-köpfige Gruppe begrüßt hatten, wurde das Presswerk besucht, in dem vollautomatisch die Karosserieteile aus Stahl oder Aluminium für die verschiedenen BMW-Serien gestanzt werden. Im BMW-Werk Dingolfing werden die 5er, 6er und 7er Reihe gefertigt, aber auch die Karosserieteile für andere Reihen bzw. Produktionsstandorte. Im anschließenden Werk für Karosseriebau staunten die Schülerinnen und Schüler über die präzise und abgestimmte Arbeit der Roboter, die auf die einzelnen Blechteile zunächst Klebstoff auftragen und dann mit mehreren Tausend Schweißpunkten zu einer Rohkarosserie zusammenfügen. Die gleichen Roboter überprüfen in der laufenden Produktion mittels Lasertechnik die Maßgenauigkeit jeder Karosserie. Große Aufmerksamkeit fand die ausgestellte Karosserie eines Rolls Royce, die in Dingolfing weitgehend in Handarbeit aus Aluminium gefertigt wird, um dann nach Südengland an das dortige Tochterunternehmen verschifft zu werden. Auch der sehr hohe Preis dieser Luxuslimousine beeindruckte. In der Montagehalle konnte dann beobachtet werden, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Fließfertigung die lackierten Karosserien zu maßgeschneiderten Fahrzeugen vervollständigen. In Abständen von wenigen Minuten kann man dort Zeuge einer "Hochzeit" werden: So wird dort das Zusammenfügen der Antriebseinheit mit der dazugehörigen Karosserie genannt. Die Antriebseinheit ist zuvor aus Komponenten eigener Produktion und von Zulieferern zu Baugruppen komplettiert worden. In der Endmontage stehen die Fahrzeuge dann auf eigenen Rädern, letzte Teile und Verkleidungen werden montiert, Flüssigkeiten eingefüllt und erstmals der Motor gestartet. Bevor die täglich ca. 1.300 Fahrzeuge die Bänder verlassen, sind noch zahlreiche Prüfungen und Tests zu bestehen, um gut vorbereitet auf die oft weite Reise per LKW, Bahn oder Schiff zu Kunden in über 160 Länder in aller Welt zu gehen. Nach diesem sehr informativen Rundgang durch die verschiedenen Werkshallen war auf eindrucksvolle Art deutlich geworden, dass nur eine ausgefeilte Logistik und eine perfekte Beherrschung des komplexen Produktionsprozesses einen derartigen reibungslosen Ablauf garantieren. Da die Schülerinnen und Schüler vor Beginn der Erkundung gruppenweise verschiedene Themen zur Bearbeitung erhalten hatten, konnten sie zum Abschluss noch offen gebliebene Fragen über Mitarbeiter, Ausbildung, Standortwahl, Fertigung und Produkte an Herrn Zahn stellen. Diese Themenkreise wurden dann im nachfolgenden Fachunterricht noch einmal aufgegriffen und den Mitschülerinnen und Mitschülern der jeweils anderen Gruppen vorgestellt. Diese gelungene Betriebserkundung bestätigte einmal mehr, dass der Kontakt zwischen Schule und wirtschaftlicher Praxis immer lehrreich und lohnend ist.
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