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Neuntklässler als Berufspraktikanten in London

eingestellt am: 02.06.2014

Europe - be part of it

Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf im Rahmen des europäischen Bildungsprogramms "Leonardo da Vinci" auf der Insel

Zwei Wochen lang erlebten 22 Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf den englischen Alltag bei einem Berufspraktikum in St. Albans nahe London. Sie arbeiteten dort in Schulen und Kindergärten und waren jeweils zu zweit und mit "Vollpension" bei Gastfamilien untergebracht.

"Hoffentlich gibt's in England WLan!" Diese Sorge teilten alle Schüler, als wir in St. Albans eintrafen und alle waren sehr erleichtert: Ja, das funktionierte. Somit war sichergestellt, dass die Nabelschnur zu Freunden und der Familie nicht abreißen kann. Gleich zu Beginn, als die Gruppen von ihren Gastfamilien abgeholt wurden, machte sich heimlich eine weitere Sorge breit: "Ob i des ois vasteh?" Ungewohnt war dazu das viele "Excuse me", "Please" und "Thank you" - also "Entschuldigen Sie", "Bitte" und "Danke" -,das in England wesentlich häufiger verwendet wird als in Deutschland.

Ebenso neu war die Erfahrung mit dem relativ fordernden Arbeitstag mit kleinen Kindern. Einige halfen in Kindergärten, andere in der Vorschule oder in der ersten Klasse. Je nach Alter lag der Fokus auf Spielen oder den ersten Anfängen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Dabei wurden unsere Schüler zur Unterstützung der Kleinen eingesetzt und halfen ihnen z.B. beim Zusammenzählen von Karotten oder beim Basteln von Masken. Ins Herz geschlossen haben die Kleinen die Großen gleich und andersrum. Ein Schüler meinte, wenn hier in Deggendorf so unterrichtet würde, dann würde er viel lieber in die Schule gehen...

Auch das Leben in einer Gastfamilie war ungewohnt - oft zu zweit in einem Zimmer, Essen, das man nicht kennt (und das einem auch nicht immer schmeckt), andere Regeln als daheim und regen Telefonkontakt der Gasteltern mit den Lehrern, falls mal was nicht funktionierte. Die Erfahrung zeigte aber, dass es meist gar nicht so schlimm war. In England herrschen halt andere Sitten.

Neben dem Praktikum gab es natürlich ausreichend Zeit für Freizeitunternehmungen und abendliche Treffen. Wir fuhren am Wochenende und am letzten Tag unseres Aufenthaltes nach London, auch nach Brighton, besuchten abends verschiedene Pubs und ließen den Schüler die Möglichkeit, individuell etwas zu unternehmen. Besonders gut gefallen haben natürlich der Besuch bei "Madame Tussauds" und die Fahrt mit dem "London Eye". Ein gemeinsames Dinner mit allen 24 in einem englischen Pub war ebenso ein Höhepunkt wie die Geburtstagsparty von Fritzi, der seinen 15. feierte.

In der ersten Woche war noch vieles neu, das in der zweiten Woche der Routine weichen durfte. Was viele zu Beginn nicht für möglich gehalten hatten, das war in der zweiten Woche ganz normaler Alltag. Wenn man etwas will, dann fragt man halt. Plötzlich ging's auch in Englisch! Die Zeit verging wie im Flug und der Tag der Abreise war gekommen. Nicht nur sprachlich haben alle Teilnehmer profitiert, viele kommen mit mehr Selbstbewusstsein zurück, denn sie haben wirklich etwas geleistet. "Schön, aber anstrengend" - so lautet das Fazit über die Erfahrungen als Gastkind und Berufspraktikant unserer Neuntklässler aus der Deggendorfer Wirtschaftsschule.

Die 22 "Europäer" der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf vor dem London Eye


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