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Pädagogischer Tag an der WS

eingestellt am: 23.11.2013

Kompetenzorientierung und Erstellung von Lernsituationen an der Wirtschaftsschule

Mit dieser Thematik beschäftigte sich das Lehrerkollegium der Staatlichen Wirtschaftsschule  am diesjährigen pädagogischen Tag. Mit Hilfe des Multiplikatorenteams, bestehend aus der Regierungsfachmitarbeiterin Anna Maria Siegert, Studienrat Armin Heilmeier und Studiendirektor Gerhard Grimm, wurden die Lehrkräfte über die Kompetenzorientierung als Leitprinzip für die Lehrplan- und Unterrichtsgestaltung geschult.

Zunächst hielt Studiendirektorin Anna Maria Siegert ein Input-Referat über die Neuausrichtung der Wirtschaftsschule als Antwort auf neue Herausforderungen; denn im Kontext von Globalisierung, demographischen Veränderungen, Migration und dem Prinzip lebenslangen Lernens veränderten sich die Anforderungen an die Wirtschaftsschule, die Wirtschaft und Gesellschaft an diese stellen.

Im Weiteren referierte Studiendirektor Gerhard Grimm über die zentrale Handlungskompetenz, die die  Schüler erwerben sollen, die sie zu mündigen Akteuren in der Wirtschafts- und Gesellschaftswelt macht. Diese setzt sogenannte allgemeine Kompetenzen - Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und Selbstkompetenz - voraus. Die Fachkompetenz ergänzt diese zur Handlungskompetenz. Ziel jeder Unterrichtsplanung müssen also angestrebte Kompetenzen sein, für die natürlich auch kognitive Inhalte erworben werden müssen. Kern der Unterrichtsplanung ist die Anwendungssituation, für die die einzelnen, zu bestimmenden Kompetenzen in unterschiedlicher Gewichtung erworben werden müsse.

Grundlegend für den neuen LehrplanPlus, der bereits in der Modellklasse 6 und ab nächstem Jahr in der 7. Jahrgangsstufe zum Tragen kommt, ist ein ganzheitliches Bildungsverständnis, das die umfassend gebildete Schülerpersönlichkeit zum Ziel hat. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der neue Lernplan kompetenzorientiert. Das heißt, dass nicht so sehr der Weg der Wissensvermittlung im Vordergrund steht, sondern das erwartete Ergebnis, letztlich die von den Schülerinnen und Schülern zu erwerbenden Kompetenzen. Den Lehrkräften kommt dabei die Aufgabe zu, ein Lehr-Lern-Arrangement aus der Lebens- und künftigen Berufswelt zu schaffen, um den Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Kompetenzerwerb zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler sollen also nicht nur "konsumieren", sondern vor allem ein "Können" entwickeln, also als Akteure konkrete Problemstellungen lösen können.

Nach dieser Inputphase und der Durchführung der "Curricularen Analyse", die Studienrat Armin Heilmeier den Lehrern vorstellte, erhielten die Lehrkräfte dann die Gelegenheit mit Unterstützung von Studienrat Armin Heilmeier, Studiendirektorin Anna Maria Siegert und Studiendirektor Gerhard Grimm in den einzelnen Fachgruppen wie BSK (Betriebswirtschaftliche Kontrolle und Steuerung), Deutsch, Englisch, Informationsverarbeitung und MINT im Rahmen eines „Open Space" die Kompetenz-orientierung in die Praxis umzusetzen und ihre eigenen Ideen zur Ausgestaltung und Umsetzung des neuen LehrplanPlus einzubringen. Der Königsweg, kompetenzorientiert zu unterrichten, stellt dabei die Erstellung einer Lernsituation dar. Lernsituationen sind didaktisch begründete und unterrichtlich aufbereitete Handlungssituationen. Sie begrenzen sich nicht nur auf berufliche Handlungs-situationen, sondern ziehen die individuelle und gesellschaftliche Lebensumwelt des Schülers mit ein. Lernsituationen beschreiben letztlich eine Aufgabe mit Praxisbezug. Am Ende der Veranstaltung stellten die einzelnen Vertreter der Fachbereiche diese lebensnahen aus dem Umfeld des Schülers kommenden Handlungsprodukte dem Plenum vor.

Resümee: Mit einer erfolgreichen Implementierung des neuen LehrplanPlus in den nächsten Jahren, die die Wirtschaftsschule neu positioniert  und ihr Profil für eine Schule mit Zukunft schärft, ist die Wirtschaftsschule weiterhin in der Lage, ihre Alleinstellung erfolgreich zu behaupten, so die Aussage des Schulleiters Johann Riedl.

Von Gerhard Grimm

Bild: Die Referenten am Pädagogischen Tag 2013 von links: StDin Anna-Maria Siegert (Regierung von Niederbayern) StR Armin Heilmeier (WS Landshut) und StD Gerhard Grimm (WS Deggendorf)







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