Die Schule für den beruflichen Erfolg
Ein Bild über die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf konnten sich über 100 Eltern beim Informationsabend machen. In gut 90 Minuten stellte Schulleiter OStD Hans Riedl seine Schule vor. Trotz Einführung der sechsstufigen Realschule und den Bestrebungen zur Profilierung der Hautschulen hat die Wirtschaftsschule nichts von ihrer Attraktivität verloren. Die seit Jahren konstant hohen Schülerzahlen, derzeit besuchen rund 430 Schülerinnen in 16 Klassen die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf, sprechen eine klare Sprache. Für diese Beliebtheit gibt es nach Ansicht des Schulleiters mehrere Gründe: die vierstufige Wirtschaftsschule mit den Jahrgangsstufen 7 bis 10, bietet als einzige Schulart die Möglichkeit, auch nach der 6. Klasse Hauptschule eine weiterführende Schule zu besuchen und die mittlere Reife zu erweben. Damit entfällt der enorme Entscheidungsdruck nach der 4. Klasse Grundschule für Eltern und Kinder. Voraussetzung für eine Aufnahme ist, dass die Schüler im Zwischenzeugnis der Hauptschule einen Notendurchschnitt von mindestens 2,33 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik aufweisen. Sollte dieser Notendurchschnitt nicht erreicht werden, besteht die Möglichkeit, sich in einem Aufnahmeunterricht, der Anfang Mai in den Fächern Deutsch und Mathematik stattfindet, für die Wirtschaftsschule zu qualifizieren. In jedem Fall muss nach Aushändigung des Zwischenzeugnisses ein Übertrittszeugnis bei der Hauptschule beantragt werden und eine Anmeldung an der Wirtschaftsschule erfolgen. Aber auch für Gymnasiasten, die ihre Schulwahl korrigieren wollen, ist die Wirtschaftsschule interessant: so kann ein Übertritt vom Gymnasium nach der sechsten, siebten oder auch nach der 8. Klasse erfolgen. Eltern sollten sich deshalb frühzeitig an die Schulleitung wenden, so Riedl. Ein weiterer Pluspunkt für die Wirtschaftsschule besteht in der Kombination vertiefte Allgemeinbildung und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte, z. B. in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik einerseits und Betriebswirtschaft, Rechnungswesen oder Volkswirtschaft andererseits. Damit sind Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsschule besonders intensiv auf eine berufliche Tätigkeit im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung vorbereitet. Zur hohen Akzeptanz der Wirtschaftsschule bei den Ausbildungsbetrieben trägt zudem die informationstechnische Ausbildung der Schülerinnen und Schüler und vor allem auch die Arbeit in den beiden Übungsfirmen bei. Bei den Übungsfirmen handelt es sich um GmbHs, die in einen Ring von rund 400 Übungsfirmen eingebunden sind. Von der Lagerhaltung bis zur Buchhaltung, von der Finanzierung bis zur Kalkulation und Lohnabrechnung erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind: ökonomisches Grundverständnis, Initiativkraft und Durchhaltevermögen. Aber auch die Vorbereitung auf eine weitere schulische Ausbildung kommt an der Wirtschaftsschule nicht zu kurz. Schülerinnen und Schüler, die sich ab der 8. Jahrgangsstufe für den M-Zweig, die mathematische Ausbildungsrichtung, entscheiden oder zumindest das Wahlpflichtfach Mathematik ab der 9.Jahrgangsstufe belegen, sind bestens auf eine weitere schulische Laufbahn beispielsweise an der FOS oder an der Datenverarbeitungsschule vorbereitet. Ausführlich ging Riedl auch auf die zweistufige Wirtschaftsschule ein. Dabei erwerben die Schülerinnen und Schüler in zwei Jahren den Wirtschaftsschulabschluss. Möglich wird dies durch eine starke Konzentration auf die wirtschaftswissenschaftlichen und informationstechnischen Fächer. Dieses Angebot richtet sich an gute “Quali-Schüler” sowie an Gymnasiasten, die nach der 9. Klasse das Gymnasium verlassen. Nach einer Zusammenfassung der Übertrittsbedingungen entwickelte sich noch eine rege Diskussion über die Vorteile der Wirtschaftsschule – einer modernen Schule mit Tradition. Eine zusätzliche Möglichkeit, die Wirtschaftsschule hautnah kennen zu lernen, besteht beim Tag der offenen Tür, der am kommenden Samstag von 09:45 – 12:05 stattfindet.
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