Archiv 2006-2014

2005/2006  | 2006/2007  | 2007/2008  | 2008/2009  | 2009/2010  | 2010/2011  | 2011/2012  | 2012/2013  | 2013/2014  | 2014/2015  | Alle

Wirtschaftsschule Deggendorf Gastgeber für den DBW...

eingestellt am: 28.11.2008

Am Freitag und Samstag, 28. und 29. November 2008, war die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf Gastgeber für die Direktorenvereinigung Bayerischer Wirtschaftsschulen e. V. (DBW) und die Landeselternvereinigung e. V. (LEV). Die Interessenvertretungen der Schulleiter und der Eltern tagen traditionell zur gleichen Zeit und am gleichen Ort, um auch auf diese Weise das gemeinsame Bemühen um Erziehung und Bildung zum Ausdruck zu bringen. Aus ganz Bayern reisten deshalb die Direktoren und Elternbeiräte nach Deggendorf, um die aktuelle Situation der insgesamt 75 bayerischen Wirtschaftsschulen zu diskutieren oder Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Nach der Begrüßung durch den Schulleiter OStD Hans Riedl und dem Grußwort von Landrat Christian Bernreiter, der die Grüße für den Landkreis und die Stadt Deggendorf überbrachte, eröffnete der Abteilungsleiter „Schulen“ an der Regierung von Niederbayern, Abteilungsdirektor Josef Schätz, die Veranstaltung offiziell. Bis in den späten Nachmittag und am Samstag Vormittag tagten dann DBW und LEW, wobei am Samstag auch Ministerialrat Dr. Horst Güttler aus dem Kultusministerium und der Leitende Regierungsschuldirektor Josef Liebig von der Regierung von Niederbayern Rede und Antwort standen. Über den Verlauf der Veranstaltung informiert der folgende Bericht aus dem Donauanzeiger vom 01.12.2008:

Landrat beschwört Priorität der Bildung

Direktoren und die Landeselternvereinigung tagten an der Wirtschaftsschule

Deggendorf. (ga) Hohen Besuch konnte Oberstudiendirektor Hans Riedl am Freitag an der Wirtschaftsschule begrüßen. Die Direktoren der übrigen bayerischen Wirtschaftsschule tagten ebenso in seinem Haus wie die Elternschaft dieses Schultyps.

Oberstudiendirektor Riedl begrüßte eine ganze Reihe von Ehrengästen, musste aber auch die Absage des Landtagsabgeordneten Bernd Sibler und OB Anna Eder hinnehmen, die beide aus terminlichen Gründen nicht kommen konnten. Riedl führte aus, dass Deutschland als rohstoffarmes Land ganz besonders auf den Standortfaktor „Geist“ angewiesen sei.

 

Berufliche Ausrichtung

Dies zeige die anhaltende Diskussion in der Öffentlichkeit über den Stellenwert der verschiedenen Schultypen. Da hätten die 75 Wirtschaftsschulen mit insgesamt 26 000 Schülerinnen und Schüler nur eine untergeordnete Bedeutung. Trotzdem spielten sie „eine kleine, aber feine Rolle“ wegen ihrer Akzeptanz in der Wirtschaft, so Riedl. Umso mehr freue es ihn, dass die Wirtschaftsschule Deggendorf heuer Gastgeber für die beiden genannten Organisationen sei. Kritisch setzte sich Riedl mit der sechsstufigen Realschule auseinander. Er bemängelte, dass der Realschule bei gleichem Abschluss, der Mittleren Reife, ein Vorsprung von zwei Jahren eingeräumt werde, weil die Realschüler bereits nach der vierten Grundschulklasse übertreten, während der Übertritt in die Wirtschaftsschule erst nach der sechsten Jahrgangsstufe möglich sei. Dadurch werde, so Riedl, die Luft für die Wirtschaftsschulen in Zukunft wohl immer dünner.

Landrat Christian Bernreiter beschwor in seinem Grußwort die Priorität der Bildung, sie sei für den Landkreis als dem Geldgeber für die Schule enorm wichtig. Vor allem die berufsspezifische Ausrichtung sei es, die diesen Schultyp heraushebe.

Gleichzeitig sei aber die Durchlässigkeit zu anderen Schularten hin ein Merkmal nicht nur der Deggendorfer Einrichtung.

In den beiden zeitgleich stattfindenden Tagungen der Direktoren und der Elternschaft sah Bernreiter nicht nur „gutes Timing“, sondern die Chance, Einfluss zu nehmen auf die bayerische Schulpolitik und eventuelle Fehlentwicklungen wahrzunehmen und dagegen zu steuern.

Josef Schätz, seit kurzem Abteilungsdirektor Schulen bei der Regierung von Niederbayern und Nachfolger von Kurt Neudert, wies darauf hin, dass jede Schulart zwar am gleichen Objekt arbeite, aber auf verschiedenen Ebenen. Er forderte eine weitere Professionalisierung des Unterrichts. „Wir unterrichten nicht Klassen, sonder Schüler“, sagte er. Deshalb sei ein breites Angebot nötig, das neben der Allgemeinbildung auch die Hinführung zum Beruf beinhalten müsse.

Dabei sei aber die Reduzierung der Anforderungen in der Schule der falsche Weg. Der Vorsitzende der Direktorenvereinigung, Elmar Tittes, hob hervor, dass die Identifikation von Lehrkräften und Schülern mit ihrer Schule wichtig sei. Die Wirtschaftsschule genieße hohes Ansehen, da sei es nicht eben förderlich, dass ständig neue Schulversuche gestartet würden. Ziel der schulpolitischen Bemühungen müsse auf jeden Fall die Wirtschafts-Oberschule sein. So sei im Vorfeld ein klares Bekenntnis zur Wirtschaftsschule als eigenständige Schulart nötig. Walter Reichert, Vorsitzender der Landeselternvereinigung Wirtschaftsschulen, gab schließlich seiner Freude über die gemeinsame Veranstaltung der Direktoren und der Eltern in Deggendorf Ausdruck. Und so hoffe er auf ein gutes Gelingen und sichtbare Erfolge bei beiden Tagungen

Musikalisch umrahmt wurde die Auftaktveranstaltung von einer Solistin, dem Schulchor und Instrumentalisten der Wirtschaftsschule unter der Leitung der Diplom-Musikpädagogin Bettina Scholz, die Josef Schätz von der Regierung von Niederbayern zu der Bemerkung veranlasste, er fühle sich wie bei einer Fachschule für Musik.

 

Entnommen aus „Donauanzeiger vom 1. Dezember 2008

 

 


Zusätzliche Fotostrecke zum Archiveintrag:
Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

Galeriebild vergrößern

   


Die Gäste melden sich an

Begrüßung durch OStD Hans Riedl
zurück